Ratten in der Kanalisation
Ratten und Menschen teilen sich seit jeher den Lebensraum. Die Beziehung ist jedoch einseitig: Während die Nager vom Menschen und seinem Verhalten profitieren, werden die Ratten als Schädlinge eingeordnet und als solche verfolgt.
Ratten haben vor allem im Mittelalter und in der Neuzeit gefährliche Krankheiten auf Menschen übertragen. Diese Gefahr besteht heute weniger, dennoch gelten Ratten als unappetitlich und unhygienisch. Wer Ratten im Haus hat, schämt sich, denn Rattenbefall gilt auch als Zeichen von Unsauberkeit.
Trotz aller Bemühungen, Ratten zu bekämpfen, wird es nicht zu einer Ausrottung der Tiere kommen können. Die folgenden Informationen sollen das Wissen um die Nager erweitern und Möglichkeiten aufzeigen, wie man ihre Population in Grenzen hält.
Wo leben Ratten?
Hauptsächlichen leben Ratten in Grünanlagen, Böschungen, landwirtschaftlichen Gebäuden, auf verwahrlosten Grundstücken und generell in der Nähe von Futterquellen (Komposthaufen, Nagerkäfige, Fütterungsstellen). Ratten leben auch in der Kanalisation. Die Kanalisation dient den Ratten in der Regel nur als Futterquelle und ungestörten Transportweg. Vereinzelt werden auch Rattennester in schadhaften - meist privaten - Anschlussleitungen oder ungenutzten Anschlüssen festgestellt. Der natürliche Lebensraum der Tiere sind Wälle, Hecken, Böschungen.
Welche Gefahren für Menschen gehen von Ratten aus?
Dadurch, dass Ratten ihre Nester unter der Erde bauen, können an der Erdoberfläche Absackungen und Löcher auftreten. Hier entstehen Gefahren vom einfachen Stolpern bis zum - im Extremfall - Fahrbahneinbruch. Angriffe von Ratten auf Menschen sind eher unwahrscheinlich, solange sich die Ratten nicht in die Enge getrieben fühlen. Ratten gelten immer noch als Überträger von Krankheiten wie Leptospirose und der Weilschen Krankheit – beide treten sehr selten in Deutschland auf.
Wann und wie werden Ratten bekämpft?
Seit Jahren werden Ratten in der Kanalisation bekämpft, bestenfalls in Zusammenarbeit mit den betroffenen Anwohnern an der Oberfläche. Die Zahl der Rattenmeldungen unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen. Meist nehmen diese zum Herbst/Winter zu, nachdem die Felder abgeerntet sind. Dann fallen für die Tiere die Nahrungsquellen weg und die Temperaturen sinken deutlich. Eine generelle Zunahme der Verbreitung ist nicht auszuschließen, zumal immer häufiger Resistenzen gegen die Rattengift-Wirkstoffe bekannt werden.
Der ZBH – Abteilung Stadtentwässerung - darf Ratten nur innerhalb des öffentlichen Kanalnetzes mit speziellen Fraßködern bekämpfen. Diese Arbeit wird ausschließlich durch geschultes Personal ausgeführt. In der Vergangenheit wurde ein externer Schädlingsbekämpfer beauftragt, der nur zwei Mal im Jahr das gesamte Stadtgebiet mit Ködern belegte – auch in Bereichen, in denen dies nicht nötig war – eine Fraßkontrolle fand nicht statt!
Seit einigen Jahren erfolgt die Rattenbekämpfung im Kanalnetz durch eigenes geschultes Personal und zwar nur dort, wo auch Ratten gesichtet/gemeldet wurden. Alle zwei Wochen wird die Köderbelegung auf Fraß kontrolliert, bei Bedarf nachgelegt und dann bei ausbleibendem Fraß eingestellt. So wird die Bekämpfung gezielt und kontrolliert durchgeführt.
Wo gibt es Rat und Hilfe bei Rattenbefall?
Für die Rattenbekämpfung ist der ZBH – Abteilung Stadtentwässerung – zuständig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bei Meldungen umfassend über das Thema informiert. Darüber hinaus wird Hilfe angeboten und geleistet.
Der ZBH hat zu diesem Thema ein Umweltinfo herausgegeben, das Sie sich hier herunterladen können.
Fragen zum Rattenbefall beantwortet Sebastian Hein, Telefon 99 54 13
Umweltinfo
Rattteninfo
Umweltinfo 22 - Ratten in der Kanalisation
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